_____________________________________
https://pixabay.com/de/photos/verst%C3%A4rker-elektro-gitarre-stein-768536/
Heute ist es einfach elektronische Musik zu hören: Dazu sind nur ein internetfähiges Endgerät und eine stabile Anbindung an das WWW notwendig. 50 Prozent aller Deutschen nutzten laut einer Statistik im Jahr 2018 bereits Musik Streaming Dienste. Wie sehr dieser Trend im Vormarsch ist zeigt die Tatsache, dass sich im Jahr 2013 gerade einmal 9 Prozent aller Deutschen Musik aus dem Internet herunterluden. Besonders beliebt ist diese Art, elektronische Musik zu hören bei den 20- bis 29-Jährigen. So leicht es heute ist, sich elektronischer Musik zu widmen, so schwierig waren die Anfänge des Genres.
Um zu verstehen in welche Zeit die Anfänge der elektronischen Musik eingereiht werden können, muss man sich erst einmal mit der Definition befassen: Bei elektronischer Musik werden Töne durch einen mit Strom betriebenen Klangerzeuger produziert. Diese werden dann über einen Lautsprecher verstärkt, sodass sie vom Zuhörer wahrgenommen werden können. Diese Definition macht klar, dass es elektrische Musik erst ab dem Zeitpunkt als Strom erfunden wurde die Musikwelt bereicherte.
Als im 19. Jahrhundert Strom nach der Erfindung der Kohlefadenlampe im Jahr 1878 auch in privaten Haushalten ankam, überlegten innovative Musiker bereits wie sie diese neue Errungenschaft für die Erzeugung von Tönen nutzen konnten. Die ersten elektronischen Geräte darf man keinesfalls mit jenen der heutigen Zeit vergleichen. Es waren oft komisch aussehende Konstruktionen und hatten diverse Macken. Hier einige der Meilensteine aus der Frühphase der elektronischen Musik:
https://pixabay.com/de/photos/dj-mischer-club-musik-die-konsole-1801598/
Schon bei der Einführung der ersten elektronischen Instrumente war das Interesse der Bevölkerung groß. Ab den 1940er Jahren jedoch formierten sich Bewegungen, um die elektronische Musik zu fördern. Als einer der Vorreiter ging Pierre Schaeffer, ein französischer Ingenieur in die Geschichte ein. Er gründete 1943 eine Forschungseinrichtung für radiophone Kunst, die er Club d´Essai nannte. Die Wegbegleiter der elektronischen Musik wie Pierre Henry und Pierre Boulez schlossen sich der Bewegung an. Auch Karlheinz Stockhausen, einer der bekanntesten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts, schloss sich in den 1950er Jahren an. Im März 1950 fand das erste Konzert der Ecole Normale de Musique statt. Damals waren die technischen Hilfsmittel noch beschränkt: Alltagsgeräusche und Musik wurden auf Schallplatten aufgezeichnet und für die Komposition eines Musikstückes wurden bis zu acht Schallplatten gleichzeitig abgespielt.
Parallel zur Bewegung in Frankreich entwickelte sich Köln in den 1950er als Hot Spot in de Elektromusikszene. Der Tonmeister Robert Beyer, Komponist Herbert Eimert und der Physiker Werner Meyer-Eppler gründeten das Studio für elektronische Musik Köln. Die erste computergestützte Musik stammt aus den USA und ertönte bereits 1958 mit Hilfe eines ILLIAC Rechners. Heute übernehmen sogar einige Künstler aus Rock und Pop Elemente der elektronischen Musik, die aus dem Business nicht mehr wegzudenken ist.